Neue Stadtmenschen u. Ortsentwürfe der Re-Urbanisierung

 

Es ist noch nicht allzu lange her, dass der Diskurs zur europäischen Stadt deren Auflösung beschwor. Egal ob durch die zunehmenden virtuellen Welten, die öffentliche und reale Räume als überflüssigen und altmodischen Tand stigmatisierten, egal ob in Form der unbestrittenen Suburbanisierung in einer immer weiteren Agglomeration um die kriselnden Kernstädte, egal ob durch Schrumpfung der Städte, welche in Gegenden der ehemaligen DDR genauso wie in ländlichen Randgebieten Österreichs ein relevantes Phänomen darstellen: Es schien schlecht bestellt um die gute alte Stadt, und mit ihr um die Communitas. Die Rufe der Traditionalisten nach einer „kompakten Stadt“ verhallten in dieser Zeit wie das Pfeifen im Walde.

Mittlerweile werden diese Schlagzeilen im einschlägigen Fachdiskurs genauso wie in Feuilleton und Boulevard durch Themen rund um die „Renaissance der Stadt“ verdrängt. Viel öfter hört oder liest man das geflügelte Wort, dass erstmals in der Geschichte der Menschheit über 70% der Menschen weltweit in Städten leben. Und in der Tat, auch in etlichen mitteleuropäischen Städten herrscht seit wenigen Jahren ein Bevölkerungs-wachstum (1) wie schon lange nicht, ablesbar an rasant steigenden Preisen für Grund und Boden oder Wohnen.

Es dürfte also klar sein, dass die Stadt kein Auslaufmodell ist, unklar ist höchstens die Frage, was denn genau Stadt und mit ihr die Urbanität sei. In diese Debatte gesellt sich neuerdings ein Kaleidoskop von Begriffen und Themen die von Bottom-Up-Urbanismus und Self-Made-City über informellen Städtebau und Grasroot-Bewegung bis hin zu „Reclaim the City“ oder der Wiederbelebung des „Rechts auf Stadt“ reichen, um nur einige wenige zu nennen. Es stellt sich die Frage, welche Phänomene damit angesprochen werden und welche Rolle diese in der neu erwachten Debatte zur Stadt spielen.


Was ist Stadt?

Dazu ist erstens festzuhalten, dass verschiedenste Formen von Stadt oft längst der Normalfall waren, wenn auch außerhalb einer konservativen Sicht von Stadt. So werden Einfamilienhausteppiche (2), die sich über ganze Landschaften legen, die informellen Barackensiedlungen der Favelas oder großmaßstäbliche monofunktionale Plattenbauzeilen selbstverständlich als Teil jener Städte gesehen, wo sie situiert sind, auch wenn dies dem europäischen Stadtliebhaber alter Prägung nicht ganz geheuer ist.

Dazu ist zweitens festzuhalten, dass wesentliche Merkmale der Stadt als Ort von Produktion, Handel und Konsumtion, des Wohnens und der Repräsentation keineswegs unveränderliche Konstanten sind, ja nicht einmal einer linearen, stetigen Entwicklung folgen.  Man denke nur an die weitreichenden Folgen der industriellen Revolution in Europas Großstädten, deren gerade mal in drei, vier Jahrzehnten entstandene Stadtbild etwa Paris, Wien, Berlin heute noch prägen. Man denke nur an die Suburbanisierung der Wirtschaftswunderzeit, deren gerade mal in drei, vier Jahrzehnten entstandene riesige Speckgürtelagglomerationen unsere Städte noch weit in die Zukunft prägen werden.

Ungleichzeitigkeit und Unterschiedlichkeit gebauter und gelebter Stadtstrukturen über die ganze Welt verteilt und deren permanente Transformation stellen also keineswegs Ausnahmen oder Abweichungen eines Idealstadtmodells dar. Vielmehr beschreibt diese unübersichtliche Vielfalt die Möglichkeiten der Stadt gestern wie heute.


„Spontaneous Interventions: Design Actions for the Common Good“

Sehr überraschend angesichts dieser Unüberblickbarkeit und Ungleichzeitigkeit ist aber allemal, wenn kleinteilige lokale Phänomene über die Kontinente hinweg frappierend ähnlich und zugleich auftauchen, und ihnen da wie dort ungeteilte Aufmerksamkeit zukommt. So zeigte der nationale Beitrag der USA anlässlich der Architekturbiennale in Venedig unter dem Titel „Spontaneous Interventions: Design Actions for the Common Good“ (3) eine ganze Reihe von nachbarschaftlichen Projekten in öffentlichen Räumen oder halböffentlichen Bereichen. Es waren Projekte wie gemeinsame Wohnzimmer in der Straße, gemeinschaftlich betriebene Gärten oder Freizeitbereiche, künstlerische oder partizipatorische Aktivitäten und Festivitäten aller Art. Situiert waren diese spontanen Interventionen in verschiedensten Städten quer durch die USA, in verschiedensten Kontexten und Milieus. Initiiert wurden diese Projekte weder von der jeweiligen Stadtverwaltung noch von Investoren oder anderen übergeordneten Interessensgruppen, sondern von Anwohnern oder Nachbarn, ansässigen Künstlern, Architekten oder Vereinen usw. usf. Es sind Menschen verschiedenster Herkunft, Motivation, Zugehörigkeit oder Kompetenz, die das Tun und Wirken am gemeinsamen Umfeld in der Stadt verbindet. Ähnlich und zu gleicher Zeit sind Projekte dieser Art in unseren Breiten entstanden. Einige davon haben geradezu Kultstatus erreicht.

Doch auch wenn der mediale Fokus noch nicht überall darauf eingestellt wurde, es finden sich solche Projekte in zahlreichen größeren wie kleineren Städten. Im Lendviertel in Graz beispielsweise entstanden in den letzten Jahren Initiativen und Projekte genau solcher Art und sind Anlass und exemplarische Darstellung für die Publikation „Ortsentwürfe - Urbanität im 21. Jahrhundert“. In diesem Lichte wird die nicht unbescheidene Behauptung der amerikanischen Kuratoren beachtenswert, es handle sich bei diesen Bewegungen und Projekten um „one of the most compelling contemporary urban trends“.


Re-Urbanisierung statt Suburbanisierung

Angesichts dieses Phänomens stellt sich die Frage nach den Implikationen für die Stadt. Wird gerade eine neue Ära der Stadtgeschichte eingeleitet oder handelt es sich um Randnotizen, die ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind? Nun scheinen Projekte und Initiativen dieser Art zwar auf einem „Common Ground“ als gemeinsames Verständnis von „Recht auf Stadt“ gebaut, eine einheitliche Erscheinungs-form haben sie ganz sicher nicht. Das macht sie als Betrachtungsgegenstand und Bestandteil von Stadt schwer greifbar. Manche Initiativen sind flüchtig und temporär, andere überdauern Jahre und sind äußerst präsent. Es fehlt dieser urbanen Erscheinung bisher eine leicht erkennbare bauliche Analogie, um als gewichtige neue Ära der Stadt erkannt werden zu können, wie es etwa die Blockrandbebauung für die Gründerzeit, freistehende Geschosswohnbauten für die Moderne oder das Haus im Grünen für die Suburbanisierung sind. Wird oder kann es eine solche Analogie überhaupt geben?

Vielleicht hilft ein Blick in die Geschichte, um eine Einbettung in die Stadtentwicklung zu finden. Die Verstädterung, beispielsweise in Europa, kann bisher in drei wesentlichen Phasen gesehen werden (4): Zuerst in die Ausbildung des europäischen Städtesystems mit der klaren Unterscheidung von Stadt und Land. In Folge die Phase der Industrialisierung beginnend im 18. Jahrhundert, welche die traditionellen Städtestrukturen überformt, erweitert, in vielen Teilen komplett verändert und in das 20. Jahrhundert in die Moderne führt. Und aktuell die Suburbanisierung seit dem Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit, welche insbesondere durch die gegenseitige Durchdringung von Stadt und Land gekennzeichnet ist.

Im Prozess der Suburbanisierung wurden und werden ausgedehnte Gebiete um die Städte erschlossen und „zersiedelt“ was nur durch eine stetig wachsende Mobilität der Menschen und Güter erst möglich wurde. Die Möglichkeiten der Kommunikation fördern die Verstädterung dieser Agglomerationen, wenn jede Information, jede mediale Teilhabe in Echtzeit an jedem Ort verfügbar ist. Diese historische dritte Phase der Stadtentwicklung hat wesentliche Auswirkungen für die Stadt wie auch für Urbanität als Lebensform mit sich gebracht.

Sie bestimmen unser Leben heute. Der Historiker Jürgen Reulecke5 hat diese Charakteristika am Beispiel Deutschland in sechs Merkmalen strukturiert.


Die Grenzen der Suburbanisierung

Diese Merkmale sind erstens die Auffüllung der weniger dicht besiedelten Gegenden abseits der Industriegebiete. Zweitens ist es das damit verbundene immer stärkere Übergreifen der urbanen Lebensform auf das Land. Drittens sind es die Erscheinungsformen von Segregation nach kulturellen, ethnischen und ähnlichen Besonderheiten. Viertens gibt es die Aufspaltung in eine Arbeits- und eine Freizeitwelt. Fünftens kam und kommt es zu einer zunehmenden Funktionsentmischung bis hin zu Funktionsentleerungen der Innenstädte. Sechstens sind es Veränderungen des kommunalen Wirtschaftslebens, welches in vielen Teilbereichen den gemeindlich-genossenschaftlichen Charakter verliert. Die Viertel und Zentren der traditionellen Stadt wurden und werden in der suburbanen Agglomeration eine Option unter vielen, bis hin zu den künstlich hergestellten Orten von Malls im Speckgürtel oder inmitten einer Innenstadt als Eventcity.  

Angesichts dieser Merkmale des Strukturwandels der Städte werden nicht nur viele heute gängige Lebensverhältnisse erklärlich, sondern auch Defizite und Potentiale, die sich dadurch auftun. So kann die zunehmende Ausweitung der Agglomeration an ihre Grenzen stoßen, wenn verfügbare Grundstücke für den Traum vom eigenen Haus zu weit außerhalb liegen. Immer öfter sind Fahrtzeit und Fahrtkosten zu Arbeitsort, Kindergarten und Freizeiteinrichtungen schlichtweg nicht mehr vereinbar. So kann eine segregierte, homogene Lebensumgebung wie das Haus im Grünen für einen einzigen Lebensstil zur Einschränkung werden, wenn sich Lebensphasen mehrmals grundlegend ändern, während städtische Mischung und Vielfalt für jede Phase ein brauchbares Umfeld darstellen. So können die Funktionsentleerungen in den Städten Freiräume und Leerstände auftun, die zuallererst Voraussetzung sind, dass sich neue Funktionen und Nutzungen ungehindert entfalten können. So führen die Veränderungen in kommunalen Wirtschaftskreisläufen dazu, dass kleinteilige, nachhaltige oder gemeinschaftlich organisierte Dienstleistungen, Nahversorgungen oder Werkstätten nachgefragt werden und wieder neu entstehen können. Stadtstrukturell gesprochen liegt es nahe, dass Menschen mit bestimmten Vorstellungen von Leben, Wohnen und Arbeiten nach neuen Ortsentwürfen suchen, um die unerwünschten Nebenwirkungen der Suburbanisierung zu vermeiden. So wie eine stetige Urbanisierung die Ausdehnung der Stadt auf das Land begleitet, so ist eine Re-Urbanisierung vonnöten, umkommende Lebensbedingungen und ersehnte Lebensformen vieler Menschen von heute wieder mit der Stadt in Einklang zu bringen.

Es ist die erste These dieses Essays: Es liegt in der Luft, dass die sozialen Innovationen und Initiativen durch „Neue Stadtmenschen“ die Vorboten und Pioniere einer ortsbezogenen Re-Urbanisierung sind.


Neues Programm für bestehende Räume

Werfen wir nun einen konkreten Blick auf spontane Interventionen dieser neuen Stadtmenschen, wie beispielsweise neue Nutzungsformen und Aneignungen in der Erdgeschoßzone einer Stadt. Dazu wurden vom Verfasser in mehreren charakteristischen Straßenzügen von Graz ausführliche Untersuchungen bis auf Detailebene der handelnden Personen und deren Rahmenbedingungen durchgeführt (6,7).

Es handelt sich um das Lendviertel und das Jakominiviertel, wo ehemalige Geschäftsstraßen besonders unter den Folgen von Globalisierung und Suburbanisierung gelitten haben. In den Neunzigerjahren bis zur Jahrtausendwende haben eine Mehrheit der kleineren und größeren Geschäfte, Dienstleister, Gewerbetreibende oder Gastronomiebetriebe zugesperrt. Mit der Buntheit und Vielfalt dieser oft in mehreren Generationen geführten Familienbetriebe verschwand auch die Kontinuität und Verantwortung für die genutzten Erdgeschoßzonen, deren Fassaden und angrenzender öffentlicher Räume. Das Ergebnis waren hohe Leerstandraten mit den bekannten Folgen von Devastierungen oder Einzug von 1€-Shops und Wettcafés mit hoher Fluktuation.

Im Gegensatz zu Innenstadtlagen, wo Leerstand umgehend durch das Filialisieren internationaler Handelsketten kompensiert wurde, kam es in den untersuchten Geschäftsstraßen erst etwa ab der Jahrtausendwende zu einem anfangs unbemerkten weil langsamen Auffüllen durch neuartige Nutzungen. Es war der Beginn jener Phase, welche in Folge dem Schlagwort „Kreativwirtschaft“ eine beachtenswerte Karriere verschaffte und Stadtmarketing, wirtschaftliche In-Wert-Setzung von öffentlicher Kultur und der Ökonomisierung des Kulturellen wie des Privaten unter die Patenschaft von Kultur- und Kreativwirtschaft stellte.

Einige Jahre später sind in den untersuchten Straßenzügen kaum mehr Leerstände zu finden. Es entstanden in den leeren Lokalen jene Gemeinschaftsbüros, die erst später unter dem Begriff „Co-Workingspace“ einen geläufigen Namen erhielten. Es entstanden die typischen Läden für recycelte Taschen, selbstgemachte Kindermoden oder fair produzierte T-Shirts wie anderswo auch. Es tauchten Aneignungen wie private Sitzgelegenheiten auf der Straße auf, die im Stadtraum wirken. Und es entstand spontan das Stadtteilfest „Lendwirbel“, das alljährlich im Mai mehrere Tausend Besucher in die Gassen lockt. Soweit so gut, die Stimmung solcher Viertel gehört schon zum guten Ton jeder Stadt, die auf sich hält. Was schon selbstverständlich erscheint, wird bei einer vertiefenden Untersuchung umso bemerkenswerter, denn die Voraussetzungen in den Straßen sind gänzlich verschieden. Die Charakteristiken reichen von der Fußgängerzone samt einem größeren  Platz für Veranstaltungen und Versammlungen, über eine alltägliche Straße mit Einbahnverkehr, Parkstreifen, Radweg und Gehsteigen bis zur lärmbelasteten und beengten Straßenbahntrasse, die nur sehr schmale Gehsteige an den Häuserfronten übrig lässt.


Ortsentwürfe als Lebensweise in der Stadt

So unterschiedlich nun Art und Lage dieser Straßenzüge sind, so groß ist die Ähnlichkeit der Untersuchungsergebnisse. Die Betrachtung über mehrere Jahre samt qualitativer Interviews mit angesiedelten Nutzern verschiedenster Weltanschauung, Kompetenz und Tätigkeiten ergibt überwiegende Übereinstimmung. Dazu zählen Standortmotive, welche zur Auswahl der genutzten Orte führen, wo sich der Wunsch nach einer Lage mit Innenstadtnähe und guter Verkehrsanbindung durchzieht. Dies ist meist die Vereinbarkeit der Wege zwischen Wohnung, Kinderbetreuung und Arbeit und der Wunsch nach räumlicher Nähe zu Gleichgesinnten oder infrastrukturellen Einrichtungen in der Stadt. Verbindendes Motiv bei der Suche nach Raum in der Stadt ist das Vorhandensein von verfügbaren Räumen nach den eigenen funktionalen Anforderungen und Vorstellungen. Die Anforderungen nach Räumen mit gleichzeitigem Büroraum-, Werkraum- und Schauraumcharakter ist für die Raumauswahl fast aller Akteure entscheidend. Dieses immer vorhandene Anforderungsprofil erklärt die hohe Kompatibilität mit Räumen in innerstädtischen Erdgeschosszonen, sodass sogar erhebliche Nachteile dieser Lage wie Lärm oder Vandalismus in Kauf genommen werden. Kostengünstige Leerstände in ausreichendem Ausmaß waren primäre, verbindende Grundvoraussetzung. Erst das Verschwinden traditioneller Geschäfte in den Neunzigerjahren erzeugte also jene „Tabula Rasa“ in den Straßen, welche neue urbane Vielfalt und Nutzung durch das Auffinden und Aneignen, durch Ansiedeln und Umdeuten ermöglichte.

Die Übereinstimmung setzt sich nach Ansiedlung des Geschäfts, des Ateliers, des Gemeinschaftsbüros, des künstlerischen Aktionsraumes noch fort. So werden auch bei negativen Einflüssen wie Lärm oder Verkehr umso höhere Zufriedenheit mit dem Ort bestätigt, je länger die Menschen dort anwesend sind, arbeiten oder wohnen.


Der Ort als Wunsch und eigene Vorstellung

Es zeigt sich dabei ein Verhalten, das mit einem bloßen „Arrangieren“ mit den örtlichen Gegebenheiten allein nicht ausreichend beschrieben werden kann. Vielmehr suchen und finden diese Menschen Mikroräume oder Situationen in der Stadt, welche sie nach Ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen zuerst auswählen und dann laufend adaptieren. Das kann der kleine Hinterhof sein, der die laute Gasse kompensiert oder der Zuschnitt eines Grundrisses, der genau die ganz persönliche Anforderung erfüllt. Beliebte Möglichkeit ist es, nach eigenen Wünschen herzurichten, zu gestalten oder umzubauen, weil ein individuelles Agreement mit dem Vermieter es zulässt. Dies heißt aber gerade nicht, dass es egal wäre, wer an welchem Ort welchen Entwurf umzusetzen trachtet. Vielmehr funktioniert dieses Prinzip von Ortsentwürfen als autodidaktische Architekturpraxis oder mithilfe einer neuen unterstützenden Architekturgeneration, wo soziale, wirtschaftliche, kulturelle Prozesse der Maßstab und die Triebfeder sind. Die Räume sind dabei, egal ob schon vorhanden, zu adaptieren oder neu zu schaffen, nicht funktionell oder gestalterisch vorbestimmt und planerisch genau determiniert. Dies ist eine wesentliche Unterscheidung zu einer gängigen Architekturpraxis, die auf das determinierte und gestalterisch weitestgehend durchgeplante Objekt zielt.

„Architektur ist eher Hintergrund, sie folgt keiner vorgegebenen Form, sondern versucht, möglichst viele Informationen, Fakten und Themen aufzunehmen, um sie strukturell in einem Raumgefüge zu verknüpfen.“ (8)


Neues Programm für bestehende Stadträume

Ein prominenteres Beispiel, das diese Potentiale von Ortsentwürfen in größter Vielfalt und Divergenz sichtbar macht, ist der Moritzplatz in Berlin. Der Moritzplatz entstand in der Blüte der Gründerzeit und schnellen Ausdehnung Berlins und wurde bald einer der belebtesten Einkaufsplätze in Kreuzberg. Doch Bombardierung im 2. Weltkrieg sowie spätere Planungen einer „Kahlschlagsanierungspolitik“ und autogerechten Stadt in den 1960er Jahren haben statt der Altbauten nur eine innerstädtische Stadtbrache hinterlassen. Die längste Zeit als Un-Ort reiner Verkehrsfläche wahrgenommen, zeugen heute noch drei Seiten des Platzes ohne bauliche Fassung von dieser Ära. Die Re-Urbanisierung durch neue Ortsentwürfe am Moritzplatz findet aber vorerst nicht durch eine klassische Verbauung dieser drei Seiten statt. Es ist die Initiative Prinzessinnengärten (9), die an der südöstlichen Platzseite auf dem ehemalige Wertheim-Gelände eine neue Form öffentlichen Grünraums geschaffen haben, also ohne jeden baulichen Eingriff. Es ist das Betahaus, das in einer mit einfachen Mitteln adaptierten Hülle aus anonymer Funktionsarchitektur zum „Flagship Store“ einer ganzen Bewegung von urbaner Lebens- und Arbeitsweise wurde. Und es ist das sogenannte Aufbauhaus als multifunktionales Geschäfts-, Büro-, Kreativ- und Künstlerhaus. Dieses Objekt gilt in Berlin wegen der funktionalen Nutzungsvielfalt als Investorenprojekt der anderen Art und stellt diesen Architekturanspruch durch Form und Material selbstbewusst in den Stadtraum.

All diese neuen Ortsentwürfe in Graz und Berlin zeigen in größter Verschiedenheit, wie Programm und Raum untrennbar konfiguriert werden können. Der Grundgedanke des relationalen Raummodels von Martina Löw (10), dass Individuen als soziale Akteure handeln und dabei Räume herstellen, ihr Handeln aber von herrschenden Strukturen bestimmt ist, wird anhand dieser Prozesse besonders einleuchtend wie auch zur Anleitung. Die ökonomischen, rechtlichen, sozialen, kulturellen und letztlich räumlichen Rahmenbedingungen beeinflussen die Ortsentwürfe so wesentlich wie individuell. Die beschriebenen Räume in Graz und Berlin sind das Resultat der sozialen Handlungen, aber gleichzeitig ermöglichen oder begrenzen die vorgefundenen und hergestellten Räume diese Ergebnisse.

Daraus leitet sich die zweite These dieses Essays ab: Die beschriebenen Ortsentwürfe der Re-Urbanisierung folgen keiner traditionellen Arbeitsteilung von Bauherr und Planer oder Abfolge von Auftrag, Entwurf, Planung, Bau und Nutzung. Diese Formen der Ortsentwürfe verbindet keine bauliche Analogie, weder Form noch Stil, auch wenn alle diese Merkmale vorhanden sein können. Das verbindende Merkmal ist ein Prozess, der Programm und Raum verzahnt. Unter den jeweils gegebenen ökonomischen, rechtlichen, sozialen, kulturellen und letztlich räumlichen, also auch baulichen Möglichkeiten oder Grenzen wird ein individueller Ortsentwurf ausformuliert.


Das Tun und Machen der Stadtmenschen am Ort

Freilich, es ist nicht grundsätzlich neu in der Stadtgeschichte, dass Architektur und Gesellschaft, also Raum und soziales Programm, sich so zueinander verhalten. Neu sind eine Vielzahl von Einflussgrößen und Merkmalen, die zu unserer Zeit wirken, auftauchen oder sich verstärken. So gab es auch in den Siebzigerjahren öffentliche Auseinandersetzungen um gesellschaftliche Frei-Räume. Zahlreich und gut dokumentiert waren solche Kämpfe beispielsweise in Wien. Auf Wohnraummangel oder nicht verfügbare Leerstände, auf schlechte Bedingungen wie Substandardwohnungen oder hohe Ablöseforderungen folgten dort Hausbesetzungen. Auf schlichtweg nicht vorhandene Freiräume für eine andere Art von Kunst folgten Kämpfe um autonome Kulturzentren. Auf den drohenden Abriss historischer Viertel folgten starke Protestbewegungen bewegter Zivilbürger. Verbindendes Merkmal waren jedenfalls Formen von Widerstand als politische Aktionsform. Widerstand und politische Aktion waren überwiegende Motivation, auch wenn genauso Lebensweisen daraus erwuchsen, Feste gefeiert wurden und Areale temporär in lokale Heimaten verwandelt wurden.

Demgegenüber sind die Ortsentwürfe der neuen Stadtmenschen Alternativkulturen, die durch Aneignung tun und machen. Freiräume dazu sind meist schon vorhanden, beginnend bei günstigen und verfügbaren Leerständen in den städtischen Erdgeschosszonen bis hin zu zahlreichen Gewerbe- und Industriebrachen. Auch wenn Widerstand ein Anlass ist, wie im Hamburger Gängeviertel (11), so wird produktiv und kreativ für das gewünschte Umfeld gearbeitet und nicht nur der Protest organisiert. Bei anderen Projekten, wie öffentlichen Wohnzimmern oder Gemeinschaftsgärten, Stadtteilfesten oder Nachbarschaftsvereinen steht eine Idee vom ersehnten und gewünschten städtischen Leben jedenfalls im Vordergrund, welches es zu realisieren gilt. Widerstand entsteht dabei nicht als politische Aktion, sondern höchstens als Selbstbehauptung, wenn Idee und Überzeugung mit gängigen Verfasstheiten der Gesellschaft, des Staates oder der Verwaltung kollidieren.


Von der politischen Aktion zur Alternativkultur

Eine offene Frage wird sein, was aus diesen Ortsentwürfen erwachsen kann, welche Position sie in der Gesellschaft und in der Stadt ausfüllen oder anregen können. So haben,

um bei den Beispielen der Siebzigerjahre in Wien zu bleiben, die Kulminationspunkte dieser Kämpfe um Freiräume wesentliche Anstöße gegeben. Zur Wohnungsfrage entstand als Reaktion eine komplexe Wohnbauförderungs-, Mieten- und Steuergesetzgebung, welche eine sanfte Stadterneuerung sicherte und in Österreich bis heute gültig ist. Autonome Kulturzentren wie die Arena (12) oder das WUK (13) konnten in den besetzten Räumen verbleiben und haben bis heute eine Kultur von Toleranz bis hin zu erhaltenden Subventionen gefördert. Zum Schutz der gewachsenen Stadt entstand ein komplexes Regelwerk im Baurecht, welches die Ausgewogenheit zwischen Erhalt und Neubau sicherstellen und widersprechende öffentliche und private Interessen austarieren soll. Die aktuellen Ortsentwürfe und „Spontaneous Interventions“ lassen bisher noch wenig gesamtgesellschaftliche Wirkung in solcher Tragweite erkennen, außer dass sie das Licht der Aufmerksamkeit erreicht haben.

Allenfalls kann festgehalten werden, dass diese Ortsentwürfe gehäuft dort auftreten, wo heterogene Formen von Bestand und Eigentum, von Baustruktur und Nutzung, von Verantwortung und Interessen herrschen. Dies sind etwa Gründerzeitviertel oder andere dichte, gemischt genutzte Quartiere, kann aber auch Stadtbrachen betreffen, die von Einzelnen oder Gruppierungen neu entdeckt und in Folge mit Nutzung und Bedeutung heterogen verdichtet werden. Es sind ganz sicher Phänomene der Mobilisierung, von Initiativen, von spontanen Bauten und Einrichtungen, von Knowhow und Engagement, welche sich einer gewachsenen Kontrolle und Verwaltung von Stadt entziehen oder mit ihnen in Konflikt kommen. Es zeigt sich augenscheinlich, dass diese Ortsentwürfe von Stadt weder von oben planbar sind, noch einer einheitlichen Ideologie folgen. Dies schafft höchste Nervosität durch Kontrollverlust bei all jenen, die gewohnt sind, auf diesen argumentativen Wegen zu gehen. Dies trifft Investoren, die sich selbstbewussten, kommunikativ nicht steuerbaren Initiativen gegenübersehen. Es überfordert die Politik, die weder über die Wege der Stadtverwaltung noch über die parteipolitische Klientel Zugang und Verständnis findet. Es gilt aber auch für Lobbyisten und Ideologen, die über rhetorische Kampfbegriffe wie Gentrifizierung oder Devastierung keine unhinterfragten Fronten und leicht identifizierbare Anhängerschaften mehr herstellen können. Vielleicht ist die Zeit aber auch zu kurz für strukturelle Folgen, wie auch die politischen Aktionen früherer Zeiten erst viel später Eingang in Regelwerke und Wertvorstellungen von Zivilbürgerschaft, Kommune und Staat gefunden haben. Der Exkurs in diese Richtung sollte eine Aufgabe der Zukunft sein.

Aus dieser Betrachtung leitet sich die dritte These dieses Essays ab: Die beschriebenen Ortsentwürfe der Re-Urbanisierung folgen keiner einheitlichen Ideologie und entziehen sich weitgehend direkter top-down Steuerbarkeit und formeller Planbarkeit.

Reduce, Reuse, Recycle (14)

In einem anderen Wirkungsbereich sind Ortsentwürfe zur Re-Urbanisierung längst zum Rolemodel geworden, nämlich im relevanten Feld von gebauter Architektur und Stadtplanung. Längst haben Themen der Nachverdichtung, der Umnutzung und des intelligenten Umgangs mit dem Bestand die Realität der Planer und der Städte erreicht. Der deutsche Beitrag zur 13. Architekturbiennale war ein fachlich und gesellschaftspolitisch anerkanntes Statement, das dieses Thema überzeugend auf den Punkt gebracht hat. Daneben gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten und Projekten, die demselben Motto verpflichtet sind und lokal angemessen wirken. Konzepte und Ideen werden praktiziert, forciert und mit Beharrlichkeit von einer aufgeschlossenen und begeisterten Architektenschaft verfolgt. Eine zunehmend wohlwollende mediale Rezeption (15) unterstützt diese ökologisch wie ökonomisch höchst relevante Tendenz, die sich freilich von der ästhetischen Bildproduktion der vergangenen Architekturjahrzehnte unterscheidet.

Daraus lässt sich die vierte und abschließende These dieses Essays in den Raum stellen: Für Architektur und Stadtplanung bieten die neuen Ortsentwürfe eine Fülle an Chancen und Aufgaben, welche eine relevante Position bei der Gestaltung und Organisation der Stadt wiederherstellen kann.


Re-Urbanisierung ist die Urbanität im 21. Jahrhundert.

 

  1. Statistik Bevölkerung Graz und Umgebung
    1971, 1981, 1991, 2001, 2011

  2. „Das wahre Zentrum, die einzige zulässige Zentralisierung in der Demokratie Usonias, ist das einzelne Haus“ schreibt F.L. Wright in seinem Idealstadtentwurf „Broadacres“ aus den Dreißigerjahren des letzten Jahrhunderts. Er nimmt die in Folge entstehenden Städte der Agglomeration mit ihren endlosen Einfamilienhausteppichen prophetisch vorweg, wenn auch in seiner amerikanischen Variante und mit durchaus hehren Motiven für die Stadt.

  3. Spontaneous Interventions: Design Actions for the Common Good documents projects initiated by architects, designers, planners, and everyday citizens that bring positive change to the public realm. It captures one of the most compelling contemporary urban trends, wherein people launch projects that expand the amenities, comfort, functionality, inclusiveness, safety, and sustainability of cities. From parklets to community farms, guerrilla bike lanes to urban repair squads, outdoor living rooms to pop-up markets, sharing networks, and temporary architecture, Spontaneous Interventions highlights viable citizen-led alternatives to traditional top-down urban revitalization tactics. Provisional, informal, insurgent, guerrilla, DIY, unsolicited, participatory, tactical-these are just a few of the words that have been used to describe this worldwide movement that is rapidly gaining momentum. With the world´s population officially predominantly urban, and a broadening interest in urban design and placemaking, the kinds of microspatial urban acts collected in Spontaneous Interventions represent a critique of the contemporary city as well as an affirmation of the power of human agency and the desire of individuals to play a more hands-on role in shaping the cities in which they live. At the heart of Spontaneous Interventions is the idea of the “Right to the city”, which Henri Lefebvre first theorized in 1968 and David Harvey has revisited more recently. In Harvey´s 2008 essay of the same name, he writes that “the freedom to make and remake our cities” is one of the “most precious and neglected of our human rights”. In the wake of the financial meltdown, we have seen a renewed sense of political and social engagement across all segments of society. The 124 urban interventions presented in Spontaneous Interventions -actionable strategies realized in U.S. cities in recent years- demonstrate a renewed engagement among the architecture, design, and planning professions with the critical social and environmental issues now facing cities. Spontaneous Interventions presents a fascinating contemporary approach that blends activism with a sort of entrepreneurship, craft, and ingenuity, ultimately reasserting design as an integrated practice capable of solving problems of all types and scales. Common Ground, the theme of the 13th International Architecture Exhibition, resonates deeply with Spontaneous Interventions, which examines the spaces we share as citizens, and the way these spaces reflect the values of a civil society. (United States of America, Spontaneous Interventions: Design Actions for the Common Good, Biennale Architettura 2012)

  4. Eine Neudefinition der europäischen Stadt, aus „100% Stadt – Der Abschied vom Nichtstädtischen“ Hg. Ernst Hubeli, Harald Saiko, Kai Vöckler, Graz 2003

  5. Jürgen Reulecke, Geschichte der Urbanisierung in Deutschland, Frankfurt/M. 1985

  6. „Testlabor Mariahilferstrasse“ - Erhebung von Standortmotiven und lokaler Situation, Sicherung von gewonnener Branchenvielfalt und Urbanität, Betrachtungszeitraum (2001 -) 2009, Verfasser Gottfried Prasenc, Harald Saiko, im Auftrag der Stadt Graz

  7. „Pilotprojekt Jakominiviertel“ – Analyse und Beurteilung im Betrachtungszeitraum 2009-2012, Verfasser Harald Saiko, im Auftrag der Stadt Graz

  8. Eine Neudefinition der europäischen Stadt, aus „100% Stadt – Der Abschied vom Nichtstädtischen“ Hg. Ernst Hubeli, Harald Saiko, Kai Vöckler, Graz 2003

  9. Prinzessinnengärten bezeichnet einen mobilen Garten am Moritzplatz im Berliner Ortsteil Kreuzberg. Es handelt sich um eine ehemalige Brachfläche zwischen Prinzen- und Oranienstraße, die seit 2009 von engagierten Anwohnern in einen Nutzgarten für urbane Landwirtschaft umgewandelt wurde. Die Fläche wird jährlich von der Stadt angemietet. Die Gebäude bestehen aus Containern; die Pflanzen befinden sich in recycelten Bäckerkisten, Tetra Paks und Reissäcken, sodass der Garten jederzeit mobil ist.

  10. Raumsoziologie, Martina Löw, Frankfurt am Main 2001

  11. Im August 2009 besetzten in Hamburg 200 engagierte Menschen die letzten Reste des historischen Gängeviertels, um dort einen Freiraum zu erhalten für Kunst, Kultur und Politik. Gegen die Investorenlogik von Senat und Wirtschaft forderten sie ein „Recht auf Stadt“ für alle. Zehntausende Besucher aus aller Welt haben seitdem in den Häusern Ausstellungen gesehen, Konzerte gehört oder darüber diskutiert, wie sie sich ein zukünftiges Leben vorstellen. (“Komm in die Gänge. Mehr als ein Viertel“ Hg. Gängeviertel e.V. 2012)

  12. 1976 sollten nach dem Ende eines Veranstaltungsprogramms der Wiener Festwochen die temporär genutzten Gebäude abgerissen werden. Diese Pläne führten zu massiven Protesten, die in der Besetzung des Geländes gipfelten, die mehr als drei Monate andauerte. Die Gebäude wurden schließlich abgerissen, wobei die Besetzung relativ gewaltfrei und ohne große Polizeieinsätze verlief. Seitens der Stadt bestand das Angebot, den ehemaligen Inlands-Schlachthof zur Verfügung zu stellen und es kam zu einer Einigung, so dass die Arena seither auf diesem Gelände untergebracht ist. Die Arena ist ein Veranstaltungsort in Wien, der sich als alternatives Kulturzentrum, speziell für Jugendkultur, Konzerte verschiedenster Richtungen und andere Musikveranstaltungen versteht. Sie wird vom Verein Forum Arena Wien betrieben, der autonom und basisdemokratisch arbeitet.

  13. Der Gebäudekomplex des WUK war anfangs eine Lokomotivfabrik aus dem Jahre 1855 und in Folge das das Technologische Gewerbemuseum Als der Auszug des TGM bevorstand formierte sich eine Bürgerinitiative um das historische, denkmalgeschützte Ensemble zu erhalten und einer breiten Nachnutzung zugänglich zu machen. Ziel war es, die inhaltlichen und materiellen Voraussetzungen für einen alternativen und autonomen Kulturbetrieb zu schaffen. 1979 wurde der Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser (WUK) gegründet. Heute beherbergt das WUK Proberäume, drei Kindergruppen, eine Volksschule, eine Gesamtschule und ein Werkcollege (Oberstufenschule) sowie einen Hort, Veranstaltungshallen, ein Café-Restaurant, Ausstellungsräume, Werkstätten, Ateliers und das Frauenzentrum. Mit über 12.000 Quadratmetern Grundfläche gehört es zu den größten Einrichtungen dieser Art in Europa und feierte bereits sein 30-jähriges Bestehen.

  14. Reduce, Reuse, Recycle Ressource Architektur; Deutscher Beitrag zur 13. Architekturbiennale in Venedig
    Muck Petzet, Florian Heilmeyer, Hg., Hatje Cantz 2012

  15. Nichts ist für immer, alles ist möglich! Eine neue Architekturbewegung erobert die Städte. Sie baut nicht für die Ewigkeit, sondern recycelt Häuser aus modernen Ruinen. Tobias Timm, die ZEIT Nr.6, 01/2013

 

erschienen in:
Bastian Lange / Gottfried Prasenc / Harald Saiko (Hg.)
Ortsentwürfe _Urbanität im 21. Jahrhundert
Jovis Verlag GmbH 2013


Arch. Dipl. Ing. Harald Saiko

*14.04.1967 in Graz / Österreich. Architekturstudium in Graz und Paris, seit 1999 eigenes Büro für Architektur, Stadt, Kultur in Graz und in Wien. Seither zahlreiche Realisierungen zeitgenössischer Architektur- und Kulturprojekte im urbanen Kontext sowie Entwicklung eigener Wohnbauprojekte als städtische Nachverdichtung. Lehraufträge, Forschung und eigene Publikationen in den Bereichen Architektur, Wohnen und Stadt.
Ausstellungs- und Veranstaltungsorganisation und freie Projekte als Statements zu Kultur und Gesellschaft. Seit vielen Jahren verantwortliche Funktionen in Architekturinstitutionen und Kulturpolitik.

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